ENZo Retreat 2022

Die erste Gruppe von ENZo-Doktorand*innen hatte vom 11. bis 13. Juli in Hauenstein (Pfalz) die Gelegenheit, sich sowohl fachlich als auch persönlich besser kennen zu lernen und den Prozess der Ideenfindung für die Real World Projects (RWPs) zu starten.

Schon bei der Fahrt von Karlsruhe nach Hauenstein war Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennen zu lernen: Für die zukünftige Durchführung eines soliden Real World Projects ist es wichtig zu wissen, an welchem Thema jeder von uns arbeitet und welchen Hintergrund wir haben. Der erste Tag war lang, aber dafür mit lebhaften Präsentationen gefüllt, die alles abdeckten, von Geologie bis zu Studien über menschliches Verhalten, Chemie, Herstellung und intelligentes Laden von Batterien, PtX-Anwendungen sowie Stadtplanung, um nur einige zu nennen. Den Tagesabschluss bildete ein motivierender Vortrag von Prof. Andreas Wagner über das RoofKIT-Projekt, eine Erfolgsgeschichte, bei der sich eine interdisziplinäre Gruppe zusammenfand, um beim Solar Decathlon Europe 2022 im nachhaltigen Bauen anzutreten und diesen sogar gewann.

Nach der dringend benötigten Nachtruhe begann der zweite Tag mit einem Seminar über interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir lernten viel über Techniken und Theorie, aber es gab auch Raum für empirisches Lernen, wie zum Beispiel beim Bau eines Turms mit Stöcken, Seilen und Klebeband. Nach dem Mittagessen begann offiziell der Prozess der RWP-Erstellung: Unter Anleitung von Dr. Niels Feldmann begannen wir mit der Identifizierung der wichtigsten Handlungsbereiche, kombiniert mit Präsentationen von zwei Gastrednern, die mit ihren Erfolgsgeschichten interessante Impulse setzten. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Naturspaziergang rund um Hauenstein, um sich abseits der Workshops und Konferenzräume persönlich kennen zu lernen.

Am letzten Vormittag wurde der Prozess der Ideenfindung für die RWPs fortgesetzt. Wir konnten mit einem methodischen Ansatz Handlungsbereiche identifizieren, die nicht nur interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern, sondern auch mit unseren Leidenschaften und unseren fachlichen und sozialen Kompetenzen übereinstimmen. Der Vormittag und die Klausurtagung gipfelten in einer ersten Präsentationsrunde potenzieller Ideen, die durch das abschließende Feedback unserer Kommilitonen, PIs und Mentoren weiterentwickelt wurden. Das Ergebnis war erfolgreich: Wir haben ein neues Portfolio von Ideen, die auf der Grundlage unserer Fähigkeiten, unserer Leidenschaften und unseres Verständnisses, wo und wie wir die Gesellschaft verbessern können, um Null-Emissionen zu erreichen, entstanden sind.

Etwas müde, aber hochmotiviert, schlossen wir die Klausur mit einem fröhlichen Mittagessen ab. Der neue Zusammenhalt der Gruppe war auf dem gemeinsamen Rückweg nach Karlsruhe zu spüren, wo wir von nun an eine neue Herausforderung vor uns haben: Wir müssen weiter daran arbeiten, diese Ideen im Laufe des nächsten Jahres in reale Projekte umzusetzen.

Marco Ordonez